Frühlingskonzert mit den Münchner Symphonikern
Datum: 18.03.2018
Zeit: 19:00 - 21:30 Uhr
Veranstaltungsort:
bigBOX Allgäu
In einem Brief an seinen todkranken Vater im April 1787 schrieb Wolfgang Amadeus Mozart aus Wien: „Da der Tod, genau zu nehmen, der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild nicht allein nicht Schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und tröstendes! Und ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück gegönnt hat, mir die Gelegenheit, Sie verstehen mich, zu verschaffen ihn, als den Schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen.“ 31 Jahre war Mozart alt, als er diesen ebenso lebensklugen wie abgeklärten, mit Gottvertrauen und Sohnesliebe getränkten Brief schrieb. Wenig später komponierte er fast in einem Zug seine drei größten und gleichzeitig seine drei letzten Sinfonien, darunter auch die Sinfonie g-Moll KV 550, die als ‚Große g-Moll‘ tituliert wird. Sie ist wie keine sonst gerühmt und verehrt worden, als die „Sinfonie aller Sinfonien“ bezeichnet und ob ihrer außergewöhnlichen Dichte und ‚Modernität‘ gelobt worden. Wie im Schaffensrausch komponierte Mozart in diesen Wiener Jahren bis zu seinem eigenen Tod 1791. Es sollte ihm nicht mehr viel Zeit bleiben. Die Sinfonie KV 550 ist wie kaum eine sonst mit den Sorgen und Nöten gleichgesetzt worden: die Moll-Tonart, der klagende Tonfall, die drängende Dichte, all das haben dazu beigetragen, dass man hier die Musik mit den biographischen Details aus Mozarts Leben verband, die aus Bettelbriefen und Krankheit seiner Frau, aus Nöten und Sorgen bestand.
Es berührt immer wieder besonders, dass es ausgerechnet ein Requiem war, über dessen unvollendeten Manuskripten Mozart 1791 verstarb. Was zunächst ein lukrativer Kompositionsauftrag war, wurde mit Mozarts Tod als Fragment hinterlassen. Besonders ist die Besetzung des Requiems mit samtig klingenden Bassetthörnern und einem Satz mit drei Posaunen, die Mozart vorgenommen hat: das verhangen Traurige einer Totenmesse klingt unüberhörbar durch.
Die Münchner Symphoniker treten bei diesem Konzert gemeinsam mit dem Gesangssolisten und dem Münchner Motettenchor auf, dessen Ensemblegeschichte bis ins Jahr 1960 zurückreicht und dessen Repertoire äußerst vielseitig ist. Der Münchner Motettenchor ist einer der renommiertesten und traditionsreichsten Konzertchöre Münchens und bildet eine feste Größe im Musikleben der Stadt. Als Dirigiert gastiert der Belgier David Reiland bei diesem Frühjahrskonzert in Kempten. Seit 2012 ist Reiland Chefdirigent des Orchestre de Chambre du Luxembourg, seit 2009 ebenso Leiter des Ensembles für zeitgenössische Musik „United Instruments of Lucilin“ und seit 2014 künstlerischer Berater und erster Gastdirigent der Opéra de Saint Etienne.
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550
Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem d-Moll KV 626
Ausführende
Münchner Motettenchor
Gesangssolisten: Talia Or (Sopran), Peter Kirk (Tenor), Peter Cismarescu (Bariton), Alyona Abramova (Mezzo-Sopran)
Münchner Symphoniker
David Reiland | Dirigent