Du sollst den Wald nicht vor dem Hasen loben
Datum: 15.12.2015
Zeit: 20:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Stadttheater Lindau
Nach „Der Mann, der die Welt aß“ und „Der Vorname“ ist das Badische Staatstheater Karlsruhe jetzt mit der Uraufführung eines Stückes zum Thema Alzheimer-Demenz zu Gast.
Eine Tochter spielt ihrer alten Mutter die Aufzeichnungen eines Gesprächs vor, das die beiden vor 25 Jahren geführt hatten. Das vergangene Gespräch durchdringt das gegenwärtige, bestimmt es, konterkariert es. Die Tochter will herausbekommen, wer ihr Vater ist, ein Mann, den sie nie kennengelernt hat. Mittlerweile wird die Zeit knapp – die Mutter ist an Demenz erkrankt, ihre Erinnerungen schwinden.
Der Publizist Jörn Klare veröffentlichte 2012 mit „Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand“ ein berührendes Buch über die Alzheimer-Erkrankung seiner Mutter. Seine persönliche Erfahrung hat er zu einem empathischen, teilweise traumgleich-surrealen, dabei oft komischen Zwei-Personen-Stück weiterentwickelt. Der langsame Abschied von der Mutter – aufgelockert durch die Freude, die sie beim Rekombinieren von Sprichwörtern hat – wird noch um einen Konflikt erweitert: die Suche der Tochter nach der eigenen Herkunft.
Das Thema Demenz nicht nur medizinisch und soziologisch zu fassen, sondern sich ihm auch künstlerisch zu stellen, ist die Aufgabe einer Gesellschaft im demografischen Wandel.
Produktion: Badisches Staatstheater Karlsruhe
Regie: Katrin Plötner
Bühne und Kostüme: Martin Miotk
Musik: Markus Steinkellner
Dramaturgie: Konstantin Küspert
Mit: Staatsschauspielerin Eva Derleder, Lisa Schlegel